Ruefa 360°: Reisetrends, Chancen und Möglichkeiten 2021/22

Resümee nach der zweiten Sommersaison im „Corona-Modus“ – Branchenprimus Ruefa analysiert das Buchungsverhalten und was die Österreicher:innen beim Reisen bewegt und beschäftigt – Fernweh kann, darf und soll mit zahlreichen Destinationen im Winter gestillt werden

+++++ Edit nach Pressekonferenz, am 6.10.2021++++++

  1. Durchschnittliche Reiseausgaben und Reisedauer im Sommer 2021: 1.000 Euro pro Person/ 6 Tage Aufenthalt (2019: 1.100 Euro pro Person/ 7 Tage Aufenthalt) ; Hintergrund: Rückgang Umsatz pro Person und Aufenthaltsdauer aufgrund vermehrtem Österreich Urlaub.
  2. Reduktion der Kapazitäten bei Fernreisen im Winter 2021/22: Derzeit gehen wir davon aus, dass etwa 50% der Kapazitäten im Vgl. zu 2019/2020 im Angebot sind. Die Entwicklung ist jedoch sehr volatil.
  3. Wie ist der Stand bei den Vorausbuchungen?: Für den Reisezeitraum 1.11.21 – 30.04.22 liegen wir aktuell bei knapp einem Viertel gegenüber dem Buchungstand im Vergleichszeitraum 2019/2020.

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Unmittelbar nach dem „offiziellen“ Ende der Sommersaison 2021 zieht Ruefa eine „realistische Bilanz, die aber für die Zukunft durchaus positiv stimmt“. Der zweite Sommer im Corona-Modus hat einmal mehr bestätigt: Urlaub im eigenen Land war die erste Wahl, Ferien- und Badeorte in Österreich konnten sich über regen Zulauf vor allem der Gäste aus dem Inland erfreuen. „So schön es auch in Österreich ist – die Sehnsucht nach Meer hat heuer viele gepackt, die vielleicht im Vorjahr noch gezögert haben. Die Reiselust ist definitiv retour, trotz aller Schwierigkeiten, Fragezeichen und Unsicherheiten“, so Helga Freund, Geschäftsführerin von Ruefa und Vorständin VERKEHRSBUERO, am Mittwoch vor Journalist:innen.

Die Erfahrung nach 18 Monaten im Corona-Modus zeigt – Urlaub funktioniert!“ so Helga Freund, Geschäftsführerin Ruefa und Vorständin VERKEHRSBUERO.

Wobei sich bei den Top-Destinationen von Ruefa Griechenland als klare Nummer 1 etablieren konnte: Knapp 26% aller Ruefa-Reisenden zog es im Sommer auf die griechischen Inseln. „Eine schnelle Impfkampagne mit hoher Erfolgsquote vor Ort sowie die unglaubliche Vielfalt von Griechenland als Reiseprodukt für wirklich alle Alters- und Zielgruppen waren klare Gamechanger“, so Freund. Neben den Klassikern wie Rhodos, Kreta oder auch Kos konnten sich vor allem kleinere Inseln wie etwa Paros, Skyros und auch einmal mehr die Sommerakademie in Zakynthos regen Zustroms aus Österreich erfreuen. Gegenüber 2020 konnte bei den Reisenden nach Griechenland somit ein Passagier-Plus von 46% erzielt werden, gegenüber dem Rekordjahr 2019 konnte das Minus auf 46% verringert werden.

Spannend wurde es dann auf den weiteren Plätzen: Die Destination Österreich erzielte bei Ruefa Platz 2 mit einem Anteil von 13% aller Kund:innen bzw. rund 6% Umsatzanteil in der Sommersaison 2021, gefolgt von Spanien mit jeweils 9% Kund:innen und Umsatzanteil sowie Italien mit ebenso 9% Kund:innen und rund 6,6% Umsatzanteil. Die Top 5 komplettiert Deutschland mit rund 4% aller Kund:innen, jedoch nur einem geringen Umsatzanteil von knapp unter 2%.
„Neben dem Heimaturlaub konnten Italien und Deutschland ebenso wie Kroatien als „Selbstfahrerdestinationen“ punkten – die zunehmend auch im Reisebüro gebucht werden. Einfach weil die Leute auf Nummer sicher gehen wollen. Spanien hat als eine der ersten Destinationen aufgemacht und dank einer extrem hohen Impfquote ein wirklich erstaunliches Comeback hingelegt“, so Freund.

Tabelle: Top 5 nach Umsatz // Top 5 nach Pax für 2021

Destination Umsatz 2021   Destination PAX 2021
1. Griechenland 29,4% 1.Griechenland 25,9%
2. Spanien 8,9% 2.Österreich 13,0%
3. Malediven 8,5% 3. Italien 9,0%
4. Italien 6,6% 4.Spanien 8,9%
5. Österreich 6,4% 5.Deutschland 3,8%

Die Herausforderungen der Sommersaison 2021 – gekommen, um zu bleiben?

Was Freund besonders im Winter und Frühling noch zu schaffen machte? „Unser eklatanter Spätstart erst ab Ende Mai – das war eine richtige Belastung für Kund:innen und Mitarbeiter:innen, einfach nicht zu wissen, wann was wie und wo losgeht“, so Freund. Das zeigte sich auch am Trend, der scheinbar gekommen ist um zu bleiben: Buchungen zu Anreisen waren noch nie so kurzfristig wie in diesem Sommer, Kund:innen entschieden sich für ihren Sommerurlaub wirklich ganz spontan. „Das hat uns im Juli, August und September erstmals wieder eine konstante Entwicklung zu 2019 ermöglicht – auch wenn wir noch etwa 40 % unter dem Niveau von damals liegen“, analysiert Freund. Während die Waldbrände im gesamten Mittelmeerraum zum Glück nur marginale Auswirkungen auf das Buchungsgeschehen hatten, war vor allem die noch immer schwere bzw. gar nicht mögliche Erreichbarkeit vieler klassischer Destinationen eine große Herausforderung.

„Viele Kund:innen sind mehrfach bei uns im Ruefa Reisebüro gewesen und haben sich immer wieder erkundigt, wie es vor Ort aussieht, welche Maßnahmen gerade gelten und vor allem welche Einschränkungen beim Reisen zu beachten sind. Die, die gefahren sind, hatten einen super Urlaub – und beinahe alle haben die angebotenen Flextarife und Covid-Protection-Packages gebucht“, so Freund weiter. Sie geht davon aus, dass diese positiven Erfahrungen für Folgebuchungen im Winter 2021/22 sowie Vorausbuchungen für den Sommer 2022 ein richtiger Booster sein können – und auch davon, dass sich Flextarife zu geringen Mehrkosten weiter großer Beliebtheit erfreuen werden.

„Flexrates sind gekommen, um zu bleiben! Gemeinsam mit entsprechenden Stornomöglichkeiten und Versicherungsprodukten ist Reisen absolut möglich! Der Beratungsaufwand steigt jedoch, oft kontaktieren Kund:innen die Reiseexpert:innen zwei oder drei Mal für eine Buchung“, so Freund.

Selbstredend ist auch das Thema Impfung allgegenwärtig bei den Verkaufsgesprächen in den Reisebüros.
„Die Corona-Impfung ist bereits jetzt in manchen Destinationen Pflicht und wird aus unserer Sicht eher früher als später zum internationalen Standard werden. Und unsere Kund:innen kommen damit gut zurecht“, sagt Freund – auch mit dem Hinweis, dass das Thema „Impfen/Impfpflicht für Destinationen“ in der Reisebranche schon seit Jahren „ein gelerntes Thema ist – das halt jetzt in der Breite angekommen ist“.

 

Die Reisewelt wird wieder größer – zuversichtlicher Ausblick auf die kommenden Wochen

Beliebte Tourismusregionen in Thailand seit wenigen Wochen noch etwas zaghaft, aber sukzessive immer mehr, ebenso Sri Lanka oder die USA endlich wieder in den kommenden Wochen – die Liste der halbwegs einfach zu bereisenden Destinationen wird Tag um Tag länger. Das stimmt Freund und ihre Kolleg:innen in der Branche zuversichtlich – nach dem Totalausfall im Vorjahr gibt es enormen Aufholbedarf.

„Unsere Reisewelt wird wieder größer – und genau jetzt spielen unsere Reiseexpert:innen ihr Know-how aus und können die Reiseträume der Österreicher:innen erfüllen!“

Um die Reiselust und dementsprechende Buchungen zu stimulieren, hat Ruefa bereits in der letzten Septemberwoche eine entsprechende Fernreise-Schwerpunktkampagne gestartet, die sich ganz der Frage widmet: „Wo endet das Fernweh?“

„Wir haben in den vergangenen Wochen wirklich alles daran gesetzt, um ein vielfältiges und für die Kund:innen sicher und einfach zu bereisendes Angebot zu erstellen. Die Reiseziele können unter Einhaltung der geltenden Einreisebestimmungen derzeit unbesorgt bereist werden und die ausgewählten Reiseangebote garantieren flexible Storno- bzw. Umbuchungsbedingungen. Es geht in die Karibik, es geht nach Asien und es geht auf sämtliche Perlen im Indischen Ozean sowie zu Top-Zielen nach Afrika. Noch geht nicht alles – aber wir sind zuversichtlich, dass es immer mehr Destinationen geben wird“, so Freund.

Neben der Angebotsvielfalt will Ruefa künftig auch mit noch mehr Serviceleistung punkten – trotz Kurzarbeit konnten die Öffnungszeiten der Reisebüros wieder deutlich erweitert und vor allem um individuelle Terminvereinbarungen ergänzt werden. Zusätzlich wird an der kontinuierlichen Weiterentwicklung für Online-Angebote und Online-Beratung gearbeitet.

Im „Hintergrund“ hat der Branchenprimus nach den massiven Kostenreduktionen im Frühjahr auch ein umfassendes Restrukturierungsprogramm umgesetzt. Ziel dabei: Die Kompetenzen mit den Kolleg:innen der Konzernschwester Eurotours zu bündeln und sowohl bei der Veranstaltertätigkeit (Eurotours) wie auch bei individuellen Produktionen (Ruefa) gemeinsam bestmöglich für die Kund:innen arbeiten zu können.

Für die Wintersaison ebenso wie für kommendes Frühjahr und den Sommer sieht Freund auch noch deutliches Potenzial für den europäischen Städtetourismus. „Da kommt ein guter Mix zusammen – ein Aufholbedarf in Sachen Kunst und Kultur sowie immer mehr Möglichkeiten, europäische Metropolen auch mit attraktiven Zug-/Nachtzugverbindungen zu erreichen. Davon versprechen wir uns einiges“, so Freund. Auch im Bereich Studienreisen ist aus heutiger Sicht mit einem entsprechenden Nachholfaktor zu rechnen. Bereits im Sommer waren wieder Studienreisen-Gruppen erfolgreich und entspannt in ganz Europa unterwegs – „das spricht sich herum, das motiviert“, so Freund.

Was sich Freund für die Wintersaison 2021/22 in Österreich wünscht? „Wir sehen das Bemühen und es wird sicherlich alles besser als letztes Jahr. Aber ganz ehrlich – aus Incoming-Sicht ist unser Leben gerade sehr schwer und die Aussagen hinsichtlich des G-Status alles andere als klar. „Wenn, dann“ und „Stufenpläne“ können für heimische Gäste funktionieren, ausländische Gäste hält das eher ab“, analysiert Freund weiter. Zudem sei noch immer die Frage ungeklärt, wie genau ein Winterurlaub mit Kindern unter 12 Jahren – und somit für die größte Zielgruppe der Familien-Winterurlaube – denn entspannt funktionieren kann. Ein positives Signal für die Wintersaison ist auf jeden Fall die angekündigte Verlängerung der gratis Testangebote bis Ende März 2022.

Ausgewählte Produkte der Fernreise-Kampagne Winter 2021/22 zum Stillen des Fernwehs:

 

Die Präsentation vom Pressegespräch am 06.10.2021 finden Sie hier zum Download.

 

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