Ruefa Trend Talk 2023: Starker Reisesommer 2023 erfreut Urlauber:innen und die gesamte Branche – und lässt spürbare Veränderungen bereits erahnen

  • Sommersaison 2023 bringt Tourismus weiter in die Nähe des Niveaus von 2019
  • Teuerung, Kapazitätsengpässe und Klimaextreme als Herausforderung für Urlauber:innen und die Branche
  • Vorfreude auf Winter 2023/24 steigt mit deutlich steigender Nachfrage bei Ferndestinationen
  • Megatrend: Entzerrung der touristischen Peaks durch attraktive Alternativangebote

Ruefa setzt Segel für nachhaltigen Wachstumskurs: Annäherung an Vorkrisenniveau

„Die Sommersaison 2023 war für uns aus touristischer Sicht durchaus erfolgreich – auch wenn es teilweise turbulent hergegangen ist: Die Urlaubslaune und Lust sind enorm“, fasst Helga Freund, Geschäftsführerin Ruefa, beim Ruefa Trend Talk am Donnerstag zusammen. „Knapp zwei Monate fehlen ja noch bis zum Ende der touristischen Sommersaison, aber wir liegen für die Nachsaison September und Oktober deutlich besser als 2022 und wir schließen weiter zum Rekordergebnis 2019 auf. Bereits jetzt konnten wir den Umsatz aus dem Sommergeschäft im Vergleich zum Vorjahr um fast 14% steigern. Verglichen mit dem Rekordsommer 2019 liegen wir aktuell bei rund 85%“, so Freund.

„Wir haben für den Sommer 2023 sehr frühe Buchungsspitzen gehabt. Alle, die etwa bis Ende Februar schon gebucht hatten und sich Frühbucherboni und Specials sichern konnten, waren die klaren Gewinner:innen. Ab dem zweiten Quartal mussten wir schon mit deutlich weniger Angebot, aber gefühlt deutlich höheren Preisen arbeiten – was uns im Reisebüro natürlich ordentlich gefordert hat“, so Freund. Hinsichtlich der Preise habe sich die Einschätzung von Anfang Jänner bestätigt, dass bei den Pauschalreisen gegenüber 2022 im Schnitt eine Verteuerung von 8 bis 10% je Destination zu erwarten sei.

Dazu kam noch ein hoher Aufwand durch Probleme mit Flügen sowie die Naturkatastrophen mit Bränden, Stürmen und Hochwasser. „Vor allem der Brand im Süden von Rhodos im Juli hat uns über Wochen beschäftigt – aber auch in Hinblick auf all unsere Service- und Sicherheitsbemühungen für unsere Kund:innen bestärkt. Wir hatten zum Zeitpunkt der Brände rund 350 Gäste in Rhodos, die wir alle erreichen und bestmöglich betreuen konnten. Für geplante Anreisen konnten wir zeitnah Alternativdestinationen oder -termine finden und weniger als 4% der geplanten Reisen wurden auf Kund:innenwunsch storniert. Das Feedback der Kund:innen war ausnehmend positiv“, so Freund. Die im Vorjahr etablierte „Ruefa Notfallnummer“, bei der Ruefa Reiseexpert:innen am Wochenende telefonisch bei Notfällen/Änderungen der Reisen zur Verfügung stehen, ist mittlerweile ein fixes und sehr gefragtes Angebot.

Im Ranking der begehrtesten Destinationen im Sommer 2023 liegen einmal mehr Griechenland und Spanien ganz vorne. Die Türkei und Ägypten, die sich durch ein besonders attraktives Preis-Leistungsverhältnis als Shooting-Stars mit den höchsten Zugewinnen im vergangenen Sommer gut positionieren konnten, sicherten ihre Positionen, auch Zypern befindet sich auf der Überholspur.

TABELLE: Ranking der Destinationen gemessen am Umsatzanteil sowie Zuwachs im Vergleich zum Sommer 2022:

Sommer 2023 Destination Anteil am Ruefa Umsatz Veränderung zu 2022
1. Griechenland 24% +12%
2. Spanien 11% +14%
3. Türkei 8% +21%
4. Ägypten 7% +33%
5. Italien 7% +10%
6. USA 4% +23%
7. Zypern 3% +37%
8. Deutschland 3% -8%
9. Kroatien 2% -5%
10. Frankreich 2% +8%

 

Besonders erfreulich zeigte sich auch die Entwicklung bei den Kreuzfahrten in der heurigen Sommersaison – vor allem im westlichen und östlichen Mittelmeer. Diese konnten sich als Alternative zum stationären Urlaub und besonders bei Familien bestens positionieren und lieferten ein Umsatzplus von 50% gegenüber dem Sommer 2022. Im „Destinationsranking“ würde die Kreuzfahrt Platz 6 belegen.

Wintergeschäft läuft deutlich schneller an – Fernreisen nach Asien, Afrika und Amerika gefragt

Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub – und jetzt richtig rasch und früh mit allen noch vorhandenen Vorteilen buchen: So scheint das Motto der Österreicher:innen aktuell zu lauten. Dazu kommen noch viele Kund:innen, die ihren Sommer 2023 zu Hause verbracht haben und erst zu Beginn der kalten und dunklen Jahreszeit Richtung Sonne aufbrechen. „Viele Kund:innen ziehen ihre Lehren in Sachen Buchungsverhalten – früh buchen ist das Gebot der Stunde. Und ja, einigen war es für den Sommerurlaub 2023 entweder schlicht zu teuer, zu voll oder zu heiß. Viele dieser Kund:innen sehen wir jetzt in den Reisebüros für Reisen im Herbst, Winter oder schon Frühjahr 2024“, so Michele Fanton, Geschäftsführer Ruefa, zur aktuellen Lageeinschätzung.

Die Buchungseingänge für die Wintersaison 2023/24 (Stand: 31.8.2023) sehen dabei mit einem Umsatzplus von 55% ganz anders aus als noch im vergangenen Jahr – mit ein Zeichen dafür, dass die Coronapandemie für die Kund:innen kein entscheidendes Kriterium mehr ist und sie wieder langfristig und in Hinblick auf Preisvorteile und Specials früh buchen. „Langfristig im Voraus eingekaufte Pauschalen bieten hier definitiv Preisvorteile. Auf kurzfristige Schnäppchen zu setzen ist weiterhin nicht ratsam. Es mag schon sein, dass wir das eine oder andere Angebot reinbekommen, aber es wird definitiv nicht günstiger werden“, so Fanton.

Ruefa wartet für den Winter 2023/24 mit Angeboten auf, die sich sehen lassen können. „Wir wollen das Fernweh der Österreicher:innen stillen. Die Langstrecke erfreut sich großer Beliebtheit, hier treffen wir mit unseren neuen Angeboten den Zeitgeist perfekt“, freut sich Fanton.

Ungebrochener Beliebtheit erfreuen sich die Top-Performer Malediven, Mauritius und Seychellen – dazu kommt Thailand, das zu einem nachhaltigen Comeback als beliebteste Winterdestination ansetzt. Auch die Emirate – allen voran Dubai und Abu Dhabi – liegen vor allem für eher kürzere Trips hoch im Kurs. Ebenso liegen weitere Destinationen rund um den Äquator im Rennen um die Gunst der Wintergäste 2023/24 vorne: Afrika – und zwar von den Kapverden, Marokko über Ägypten nach Kenia und Tansania/Sansibar bis nach Südafrika und Namibia – präsentiert sich in seiner ganzen Vielfalt. „Vor allem Ostafrika wird auch heuer gut nachgefragt, die Individualität, Exotik und Vielfalt der Reisen mit entsprechend interessantem Preis-Leistungs-Verhältnis ist attraktiv“, so Fanton.

Im Westen locken unverändert immer wieder die USA und Karibik mit ihren Metropolen und Traumstränden, wobei hier der Wechselkurs USD/EUR aktuell eher ein Spielverderber ist, fasst Fanton zusammen. Besonders attraktiv und eher noch unbekannt für die heimischen Urlauber:innen sind die ABC-Inseln – die drei sehr unterschiedlichen Inseln Aruba, Bonaire und Curacao locken mit einer unwiderstehlichen Mischung aus karibischem Flair und niederländischen Einflüssen – und liegen als „Inseln unter dem Wind“ sicher außerhalb der bekannten Hurrikan-Zonen. Ein weiteres Plus – sie sind mit Direktflügen ab Amsterdam mehrmals pro Woche einfach zu erreichen.

Und auch die Sparte Kreuzfahrten blickt zuversichtlich auf die Wintersaison 2023/23 – mit attraktiven Routen auf allen Weltmeeren. „Es gibt wirklich großartige Angebote, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei – egal ob man Entertainment auf den neuen, großen Schiffen sucht oder ob das Interesse eher unbekannten Routen mit kleinen, exklusiven Schiffen gilt“, erläutert Fanton. Dazu komme, dass immer mehr Reedereien in Sachen Nachhaltigkeit große Fortschritte machen und die Flotten deutlich modernisieren.

Megatrend: Entzerrung der touristischen Peaks

„Der durchaus extreme Sommer geht an niemandem spurlos vorüber. Wir sind überzeugt, dass hier eine große Bewegung in Gang kommen wird – nämlich die nachhaltige Entzerrung der touristischen Peaks. Wer kann, fährt künftig vermehrt in der Vor- oder der Nachsaison. Das sehen wir jetzt schon – das stärkste Umsatzplus von aktuell 51% gegenüber dem Vorjahr gibt es im Oktober, der September liegt aktuell bei 25% über 2022. Und auch in der Vorsaison war der Mai mit plus 23% und der Juni mit plus 16% deutlich stärker als im Vorjahr. Für uns Touristiker:innen werden die Herbst-, Semester- und auch Osterferien immer interessanter – es ist durchaus möglich, dass künftig viel mehr Reisende ihre Haupturlaube und Fernreisen anders timen werden. Hier sind wir als Branche gefragt, auch dementsprechende Angebote mit etwa früheren Starts oder längeren Charterketten zu bieten“, blickt Fanton in eine durchaus spannende, sich sicher verändernde Zukunft im Tourismus.

Dafür sprechen bereits die ersten Zahlen – die Buchungen für die Herbstferien 2023 liegen aktuell bei plus 75% gegenüber 2022, bei den Vorausbuchungen rund um Ostern 2024 (März/April) liegen die Buchungseingänge aktuell sogar 90% über den Vergleichswerten des Vorjahres.

Auch der Tenor in den Reisebüros ist einheitlich – Kund:innen beklagen sich immer öfter über die geblockten neun Wochen Sommerferien und das österreichische Feriensystem generell, das in vielerlei Hinsicht so nicht mehr zeitgemäß ist. Ein Blick etwa nach Deutschland oder in die Schweiz zeigt, dass eine andere Aufteilung mit kürzeren Sommerferien, dafür jedoch Herbst- und Frühjahrsferien möglich ist. Dies würde im Gegenzug vielfältige Chancen und Möglichkeiten eröffnen. So könnten etwa Citytrips, Rundreisen und Studienreisen im südlichen Mittelmeerraum deutlich von diesen neuen Timings profitieren: „Wunderbare Rundreisen in Süditalien oder Südspanien sind im Sommer aufgrund der immer heißeren Temperaturen kaum machbar, im Frühjahr oder Herbst hingegen einfach toll“, schwärmt Fanton.

Zusätzlich rücken neue Destinationen in Europa in den Fokus: Urlaub an der Nord- oder Ostsee könnte auch bei österreichischen Urlauber:innen auf die Bucketlist kommen. Hier verzeichnete man zuletzt vor allem bei Kreuzfahrten in dieser Region einen deutlichen Schub der Nachfrage, aber auch stationäre Angebote etwa für die Niederlande, Dänemark und vor allem Deutschland und Polen sollen das Portfolio künftig ergänzen. „Wir gehen davon aus, dass jetzt Destinationen im Norden bei der Urlaubsplanung wieder vermehrt in Erwägung gezogen werden. Die Mecklenburgische Seenplatte in Deutschland etwa, Südengland, Schottland, Irland oder die Strände der Nord- und Ostsee. Und natürlich der Urlaub in Österreich“, fügt auch Freund an.

Spannend ist diese Entwicklung auch für die Destinationen in der Ferne. „Auf Bali etwa hat es das ganze Jahr über zwischen 29° und 31° – und selbst in der sogenannten „Green Season“ ist nur mit kurzen Schauern zu rechnen, tagelang andauernde Regenfälle gibt es so nicht – zudem ist es nicht so voll und preislich sehr attraktiv“, erläutert Fanton. Gleiches gelte für Thailand, die Traumziele im Indischen Ozean oder auch die Karibik – hier helfen die Reiseexpert:innen mit wertvollen Tipps und konkreten Empfehlungen, diese Destinationen künftig auch als Ganzjahres-Reiseziele zu promoten.

Megatrend Nachhaltigkeit: neue Beratungskonzepte für mehr Durchblick

Auf Hochtouren laufen bei Ruefa gerade die Vorbereitungen für den immer öfter nachgefragten Schwerpunkt Nachhaltigkeit – für Freund ein „Herzensthema – gekommen, um zu bleiben“.

„Vom Mindset her gibt es hier kein Entweder-oder, sondern vielmehr eine neue Sichtweise auf unser gesamtes Angebot. Nach intensiver Vorbereitung mit sehr engagierten Kolleg:innen gehen wir demnächst mit all unseren Reiseexpert:innen in eine ganz konkrete Schulungsphase, um die Beratungen hinsichtlich nachhaltiger Urlaubsangebote zu professionalisieren. Sehr viele Leistungsträger:innen und Partner:innen bieten bereits attraktive Angebote mit unterschiedlichen Schwerpunkten der Nachhaltigkeit – unsere Kolleg:innen werden unsere Kund:innen dazu künftig bestmöglich beraten“, erläutert Freund.

Hier geht´s zur Aufzeichnung des Pressegesprächs.

 

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Fonimagoodhoo Island, Malediven

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Südafrika Blyde River Canyon

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Seychellen Mahe

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Bangtao beach Phuket

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Pointe aux Canonniers Mauritius

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Zebras Ngutuni Sancturary

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Ägypten Sharm el Sheikh

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Michele Fanton, Ruefa Geschäftsführer

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Helga Freund, Vorstandsmitglied

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