„..Der Herr Altenberg geht 4 Wochen auf Sommerfrische, da sein Wohnzimmer im Palais Ferstel renoviert wird…..“

Das Café Central macht vom 15. Juli bis voraussichtlich 11. August 2013 wegen „behutsamen“ Renovierungsarbeiten Sommerpause. Ab Montag, dem 12. August heißt das Team und ein „gut erholter Peter Altenberg“ seine Gäste wieder mit frischem Elan und neuem Glanz willkommen.

(Wien, 4. Juni 2013) Alfred Flammer, Geschäftsführer der Palais Events: „Gleich vorweg, unsere Stammgäste müssen sich nicht fürchten, wir bleiben schon das Café Central. Aber manche Arbeiten lassen sich nicht reibungslos in einem laufenden Kaffeehausbetrieb integrieren. Diesen Sommer müssen wir einfach 4 Wochen schließen, um umfassende Renovierungsarbeiten im Gästebereich sowie im Küchen- und Servicebereich durchzuführen. Neben einen neuen Parkettboden wird die einzige für den Gast sichtbare Veränderung eine neue Tortenvitrine sein, die wir in enger Zusammenarbeit mit der Innenarchitektin Gaby Bachhuber-Geissinger entworfen haben.“

„Eines der wohl geschichtsträchtigsten Kaffeehäuser in Wien erhält eine neue Präsentationstheke für Mehlspeisen und süße Kreationen aus der hauseigenen Backstube. Es war eine große Herausforderung für unser Team in diesem altehrwürdigen Rahmen eine Lösung zu finden, die den praktischen und logistischen Anforderungen der Akteure hinter der Theke ebenso entspricht, wie den optischen Ansprüchen bzw. den Erwartungen der Gäste. Lange und behutsam wurde die Lage als auch die Form geplant. Das Ergebnis ist eine historisierende Thekenverkleidung aus Holz, Messing und Glas mit modernster Kühltechnik und LED Beleuchtung. In weichen Formen schmiegt sich die Schauvitrine um die bestehenden Säulen und gliedert diese in 3 Teile. Im Zentrum der Säulen rundet ein weiteres Präsentations- und Kühlpult das neue Ensemble ab. Aber mehr wollen wir vorab nicht verraten, einfach anschauen. Ab Mitte August ist alles fertig.“ so Innenarchitektin Gaby Bachhuber-Geissinger.

1925 wurde das Café Central, anlässlich seines 50-jährigen Bestehens, komplett renoviert und ein Jahr später als Café-Restaurant eröffnet. 1982 öffnete es nach aufwendigen Wiederaufbauarbeiten seine Pforten und hat seitdem sein Erscheinungsbild nicht verändert.

Ursprünglich waren die Räumlichkeiten im Erdgeschoss des Palais Ferstels der Sitz der Wiener Börse, die sich von 1860 bis zu ihrem Einzug in das Börsengebäude am Ring im Jahr 1877 eingemietet hatte. Gleichzeitig eröffnen die Gebrüder Pach das Café Central, das schnell zum beliebten Treffpunkt für Gelehrte, Künstler und der Wiener Gesellschaft wurde und bis 1918 eines der Literatencafés in Wien blieb.

Im Wiener Traditionscafé trafen sich einst namhafte Persönlichkeiten aus Kunst, Literatur, Politik und Wissenschaft. Heute besuchen Wiener, die das große Angebot an nationalen und internationalen Zeitungen schätzen, gleichermaßen das bekannte Wiener Kaffeehaus wie kulturbegeisterte Wienbesucher, die das traditionelle Kaffeehaus-Flair erleben möchten. Neben dem großen Angebot von Kaffeevariationen besticht das Café Central auch mit seinen hausgemachten Mehlspeisen, die vom klassischen Kaiserschmarrn bis hin zu Kreationen der modernen internationalen Patisserie reichen. Aber auch die traditionellen Vertreter der Kaffeehausküche wie z.B. das Fiakergulasch, das Wiener Schnitzel oder der Tafelspitz unterstreichen dabei den gediegenen Wiener Kaffeehauscharme.

Auszug aus der Geschichte des Café Central in der Wiener Herrengasse:

  • 1856 – 1860 Der junge Architekt Heinrich von Ferstel baut, inspiriert von einer langen Italienreise, das prachtvolle Palais Ferstel.
  • 1860 Die Wiener Börse mietet sich bis zur Eröffnung der offiziellen Wiener Börsensäle im Erdgeschoss des Palais Ferstel ein; dem heutigen Café Central. Auch die Österreichisch-Ungarische Nationalbank hat in dieser Zeit ihren Sitz im Palais Ferstel.
  • 1876 Die Gebrüder Pach eröffnen im Erdgeschoss, nach dem Auszug der Börse (1877 Einzug der Wiener Börse im Börsengebäude am Ring), das Café Central.
  • ab 1900 Das Café Central wird zum Treffpunkt für Gelehrte und Künstler, den „Centralisten“ wie sich die Stammgäste selbst gerne nennen. Unter anderem verkehren hier Sigmund Freud, Arthur Schnitzler, Leo Trotzki, Robert Musil und Hugo von Hofmannsthal. Stammgast Peter Altenberg ist so eng mit dem Café Central verbunden, dass er dieses als seine Wohnadresse angibt, er nutzt das Café als Arbeitsplatz, Wohnzimmer, Salon und Werkstatt zugleich. Noch heute erinnert eine lebensgroße Figur im Eingang an den berühmtesten Stammgast.
  • bis 1918 bleibt das Café Central das einzige Literaturcafé in Wien.
  • 1925 Das Café Central wird kurz vor seinem 50-jährigen Jubiläum renoviert und restauriert. Arkadenhof, Säulensaal, ein Damensalon und verschiedene Spielzimmer werden in das Kaffeehaus integriert und das Café selbst zu einem Café-Restaurant umgestaltet.
  • 1926 Das frisch renovierte Café Central feiert sein 50-jähriges Jubiläum.
  • 1938 Im Zuge der von den Nationalsozialisten initiierten Arisierung muss sich das Café Central in „Kaffeehaus“ bzw. „Kaffee“ umbenennen. Durch den Nationalsozialismus und den zweiten Weltkrieg verlieren viele Stammgäste ihr Leben.
  • 1943 Das Café Central wird geschlossen und bleibt das für insgesamt vier Jahrzehnte. Das Palais Ferstel erleidet durch den Krieg großen Schaden, die Räumlichkeiten des Café Central werden unter anderem als Lagerraum genutzt.
  • 1951 Nachdem der Krieg und die Rote Armee meterhohen Schutt, kaputte Fenster und eine fast völlig zerstörte Inneneinrichtung hinterlassen, arbeitet die Wiener Basketballgemeinde monatelang an der notdürftigen Renovierung des Palais. Danach wird in der „Halle Herrengasse“ täglich Basketball gespielt.
  • 1982 Das Café Central öffnet nach Renovierung im Arkadenhof wieder seine Pforten. Es wird in einem ORF-Studio nachgebaut und bis 1991 wird die ORF Diskussionssendung „Café Central“ regelmäßig aus dem „Kaffeehaus“ übertragen.
  • 1986 Das Café Central zieht wieder, wie ursprünglich, in den Säulensaal. Die Festsäle des Palais Ferstel werden von der Imperial Austria Hotels AG als „Veranstaltungszentrum“ betrieben bis die Mietverträge 2001 auslaufen.
  • 2001 Am 1.10. wird das Palais Ferstel und Café Central Teil von Palais Events Veranstaltungen GmbH.
  • 2006 Das Café Central betreibt, bei Verfügbarkeit (aufgrund von Bankettveranstaltungen), auch wieder den berühmten Arkadenhof als Kaffeehaus und für Gruppenreservierungen.
  • 2011 Eingliederung von Palais Events in die Österreichische Verkehrsbüro Gruppe. Die hauseigene ausgezeichnete Küche sowie Service betreuen weiterhin exklusiv alle Gäste.

Weiter Informationen finden Sie auch auf der Homepage www.cafecentral-wien.at.

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